Ernest Hemingway ist viermal verheiratet und bricht vier Frauen das Herz. Am Anfang steht eine Ménage à trois: Ernest, Hadley und Fife! Mit Hadley ist er verheiratet, mit Fife hat er ein Verhältnis. Die ganze Atmosphäre ist zum Zerreißen gespannt. Hadley betrachtet ihren nahezu unwirklich schönen Mann und weiß, dass sie ihn verlieren wird, denn Pauline Pfeiffer, genannt Fife, verfällt ihm hoffnungslos. Fife ist sich darüber im Klaren, dass sie ihrer Freundin den Mann und dem Sohn den Vater nimmt und dennoch kann sie nicht anders. Ihr einziger Lebenszweck besteht darin, Mrs. Hemingway zu werden und zu sein. Sie umwirbt ihn, er umwirbt sie und schließlich verlässt er Hadley, um Fife zu heiraten. Als wohlhabende Tochter aus gutem Hause fördert Ehefrau Nr. 2 ihren „Nesto“ mit allen ihr zu Verfügung stehenden Mitteln, opfert sich komplett zugunsten ihres Mannes und verliert ihn dennoch.

Die Neue in Hemingways Leben heißt Martha Gellhorn: jung, blond und rastlos wie er selbst. Während einer gemeinsamen Europareise wird klar, dass er krank ist: alkoholabhängig, depressiv, von Furien gehetzt. Er kann nicht allein sein, er erträgt sich selbst nicht und Martha Gellhorn erträgt ihn nicht mehr. Sie verlässt ihn schließlich, nachdem sichergestellt ist, dass es eine neue Frau in seinem Leben gibt. Mary Welsh wird die vierte und letzte Mrs. Hemingway. Sie zerbricht an der Tatsache, dass sie ihn nicht retten kann.

Naomi Wood zeichnet das Bild eines wahnsinnig genialen und genial wahnsinnigen Schriftstellers, der sich am Ende das Leben nimmt. Raffiniert geschrieben und fein säuberlich recherchiert. Ein Hochgenuss!

Lektüreempfehlung von Buchhändlerin Sabina Bachmann.